Um Störungen wie Rauschen oder Brummen zu vermeiden, sind bei der Verkabelung von Verstärkern, insbesondere Vorverstärker und Phonovorstufen, einige Dinge beachten.
Brummschleifen können, wie der Name schon sagt, ein
unangenehmes Brummen im Verstärker verursachen. Dieses trübt
natürlich den Hörgenuss erheblich.
Brummschleifen entstehen dann, wenn die Erdung (Ground) über
zwei verschiedene Wege von und zurück von der Signalquelle
geführt wird. So kann, wenn z.B. eine RCA Eingangsbuchse einmal
direkt über das Gehäuse und gleichzeitig über eine weitere
Leitung über z.B. die Verstärkerplatine geführt wird, eine
Schleife erzeugt werden, die ähnlich einer Antenne wirkt. Diese
nimmt dann Streustrahlungen von außen (z.B. nieder- und
hochfrequente Abstrahlungen von Geräten) und aus dem Gerät
selbst auf. Typischerweise 50 und 100 Hz, die aus schlecht
abgeschirmten Kabeln usw. abgestrahlt werden. Da die
Groundleitung ebenso das Signal trägt wie die eigentliche
Signalleitung (als Rückweg zur Quelle) werden diese Störungen
verstärkt. Dies macht sich besonders bei Phono Verstärken mit
ihren hohen Verstärkungsfaktoren (>60 dB) bemerkbar.
Um solche Schleifen und andere Stör-Einstreuungen zu vermeiden, sind u.a. folgende Punkte zu beachten.
Zuallererst möchte ich unbedingt auf die Sicherheit
eingehen!
Metallgehäuse MÜSSEN eine Verbindung zur Netzerde
haben!
Der Schutzleiter (PE) muss direkt von der Netzeingangsbuchse
zum Gehäuse geführt werden. Die Verbindungsleitung sollte immer
so lang gewählt werden, dass sie zuletzt abreisst, damit,
sollte es eine Unterbrechung geben,die Erdung zu jederzeit
gewährleistet ist. Sollte nun der L-Leiter eine Verbindung zum
Gehäuse bekommen, so spricht üblicherweise der inzwischen
vorgeschriebene Fehlerschutzschalter (FI) im Sicherungskasten
an. Oder zumindest sollte die Sicherung auslösen.
Beachten Sie diese Hinweise in jedem Fall! Es könnte ihr Leben davon abhängen!
Das Gehäuse sollte keine weiteren Verbindungen zu Schaltungsteilen sowie Ein- und Ausgängen haben. Um hochfrequente Signalanteile dennoch gegen Erde ableiten zu können (und somit auch die EMV zu verbessern) verbindet man die Signalmasse über einen Widerstand parallel zu einem Kondensator mit dem Gehäuse (Ground-Breaker). Übliche Werte für die Bauteile sind 100Ω und 100nF. Der Kondensator sollte ein X2-Typ sein, der auch hohe Spannungen verträgt.
Die meisten (guten) Plattenspieler haben noch einen zusätzlichen Erdungsanschluss. Dieser sollte per Schraube mit dem Verstärkergehäuse verbunden sein. Hier kann es aber durchaus unterschiedliche Ergebnisse geben. Sollte es z.B. stärker brummen oder rauschen, wenn die Verbindung gemacht wird, so kann man diese auch weglassen.
Zuletzt sei noch gesagt, dass dieses Thema (bis auf die Sicherheitsaspekte) keine fest gemauerten Prinzipien hat. Probieren geht über studieren.
Gut ist es immer dann, wenn es nicht brummt.
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